Grippe: Schwere Verläufe, Komplikationen und Folgen

Erste Angriffsfläche der Grippeviren sind die Schleimhäute der oberen Atemwege. Doch dabei bleibt es nicht immer. Es besteht die Gefahr, dass sich die Viren auf andere Organe ausbreiten und z. B. Lunge und Herz massiv schädigen.

Auswirkungen auf Herz, Lunge und Blutgefäße: Das Risiko, dass bei schwerem Krankheitsverlauf die Viren die Lunge angreifen, ist hoch. Daraus kann sich eine kritische Lungenentzündung bis zu Lungenversagen entwickeln. Nicht weniger gefürchtet sind die direkten und indirekten Folgen der Grippe für das Herz. Eine Herzmuskelentzündung kann sich langfristig auf die Herzleistung auswirken und zu chronischer Herzschwäche führen. Kommt es zu einer Entzündung der Gefäße, steigt damit auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Besonders gefährdet sind Patienten, die bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben und deren Gefäße durch Ablagerungen verengt sind (Atherosklerose). Zudem bedeutet die Grippeerkrankung Stress für den Körper – ebenfalls ein Risikofaktor für Herzinfarkt.

Hohes Risiko: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Grippe

Mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind allgemein Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße gemeint. Am häufigsten sind Bluthochdruck und Atherosklerose (fettige Ablagerungen an den Gefäßwänden). Unmittelbar nach der Grippe haben Patienten mit einer solchen Vorerkrankung ein bis zu 10-fach höheres Risiko für einen Herzinfarkt und ein bis zu 8-fach höheres Risiko für einen Schlaganfall.

Risiko einer Superinfektion: Da das Abwehrsystem durch die Grippe geschwächt ist, kann jede weitere Infektion kritisch werden. Es droht eine sogenannte Superinfektion. Gefürchtet ist z. B. eine Infektion mit Pneumokokken. Pneumokokken sind Bakterien, die verschiedene Erkrankungen verursachen können. Neben der besonders gefährlichen Lungenentzündung sind dies u. a. Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), Mittelohrentzündung und Hirnhautentzündung.

Eine Grippe ist also alles andere als eine harmlose Erkrankung. Daher der dringende Rat an alle, die mit einer Grippe zu kämpfen haben oder deren Angehörige erkrankt sind: Kontaktieren Sie Ihren Arzt!

Er kann Medikamente verordnen, die die Symptome lindern. Das sind z. B. fiebersenkende Mittel und Präparate gegen Kopf- und Gliederschmerzen. Gegebenenfalls muss ein Antibiotikum eingenommen werden, um eine zusätzliche bakterielle Infektion einzudämmen.

Treten schwere Komplikationen auf, ist meist eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus erforderlich – nicht selten dann auf einer Intensivstation mit künstlicher Beatmung.

Mögliche Komplikationen und Folgen der Virusgrippe:
  • Lungenerkrankung mit Lungenversagen
  • Herzmuskelentzündung
  • chronische Herzschwäche
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Risiko einer zusätzlichen bakteriellen Infektion:
    • bakterielle Lungenentzündung
    • Nasennebenhöhlenentzündung
    • Mittelohrentzündung
Broschüre zum Thema

Was ist eigentlich Grippe? Was macht sie so gefährlich? Warum gehören Menschen ab 60 Jahren zur Risikogruppe und sollten sich daher impfen lassen? Diese und weitere Fragen beantwortet unsere Broschüre.

Broschüre Medikamente im Alter

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