So wirkt die Grippe-Impfung

Um zu verstehen, weshalb eine Impfung wirkungsvoll vor Infektionskrankheiten schützen kann, soll kurz erklärt werden, wie das körpereigene Abwehrsystem auf Krankheitserreger reagiert. Sind Erreger (z. B. Grippeviren) über die Atemwege oder die Schleimhäute in unseren Körper eingedrungen, werden verschiedene Abwehrzellen aktiv, um die Erreger unschädlich zu machen. Diese Abwehrreaktion ist zum Teil angeboren und richtet sich ganz unspezifisch gegen jede Art von Erreger. Daneben gibt es noch eine spezifische Abwehrreaktion. Dabei werden Abwehrstoffe, sogenannte spezifische Antikörper, gebildet, die genau gegen den einen Erreger gerichtet sind. Die spezifische Abwehr muss unser Abwehrsystem durch die Konfrontation mit dem Erreger jedoch erst erlernen. Außerdem bilden sich infolge der Reaktion Gedächtniszellen aus. Diese Zellen speichern bestimmte Merkmale des Krankheitserregers ab. Dadurch kann das Abwehrsystem den Erreger bei einem erneuten Kontakt sofort erkennen und direkt mit der spezifischen Abwehrreaktion starten. Man sagt auch: Der Körper hat eine Immunität gegen den Erreger aufgebaut.

Genau auf dieser Lernfähigkeit sowie der Gedächtnisfähigkeit unseres Abwehrsystems beruht das Prinzip der Impfung. Die Impfstoffe haben die Aufgabe, unser Abwehrsystem dazu zu bringen, spezifische Abwehrstoffe gegen bestimmte Krankheitserreger und entsprechende Gedächtniszellen zu bilden.

Verträglichkeit der Grippe-Impfung

Die Grippe-Impfung wird von den allermeisten Menschen gut vertragen. Kurz nach der Impfung können mitunter eine leichte Rötung oder Schwellung sowie Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Dies ist eine vorübergehende Reaktion auf den Impfstoff. Die Symptome klingen innerhalb von ein bis zwei Tagen ab.

Grippeimpfstoff: Die in Deutschland gängigen Grippeimpfstoffe enthalten inaktivierte Grippeviren bzw. Bestandteile der Viren. Dabei gilt es allerdings eine Besonderheit zu beachten. Grippeviren haben eine hohe Wandlungsfähigkeit, d. h., sie treten in Varianten auf und können sich ständig verändern. Dadurch können wir keinen dauerhaften Schutz gegen Grippe aufbauen, weder durch eine durchgemachte Grippeerkrankung noch durch eine einmalige Impfung. Das bedeutet, wir müssen uns jedes Jahr erneut gegen die aktuelle Virusvariante impfen lassen.

Schutzwirkung der Grippe-Impfung

Keine Grippe-Impfung bietet einen hundertprozentigen Schutz. Das heißt, Sie können auch nach der Grippe-Impfung an Grippe erkranken. Meistens verläuft die Grippe dann jedoch milder mit deutlich geringerem Risiko für schwere Komplikationen.

Zudem hängt die Schutzwirkung davon ab, wie gut der saisonale Grippeimpfstoff zu den aktuellen Varianten des Grippevirus passt. Der saisonale Grippeimpfstoff wird jedes Jahr entsprechend den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammengesetzt. Die Entscheidung der WHO zum Grippeimpfstoff für die nächste Saison erfolgt bereits im Februar/März, da die Produktion der Impfstoffe mehrere Monate dauert.

Broschüre zum Thema

Was ist eigentlich Grippe? Was macht sie so gefährlich? Warum gehören Menschen ab 60 Jahren zur Risikogruppe und sollten sich daher impfen lassen? Diese und weitere Fragen beantwortet unsere Broschüre.

Broschüre Medikamente im Alter

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